Klimaschonende Websites
Schnellere Internetverbindungen machen das Streamen eines 4K Films zum Beispiel zu einer Leichtigkeit, lassen jedoch auch den ökologischen Fußabdruck eines jeden dementsprechend größer werden. Natürlich steht das Streamen eines Films in keinem Verhältnis zum Aufrufen einer Website, aber auch hier entsteht ein CO2-Ausstoß, der reduziert werden kann.
Die Diät für Websiten
Die Ansprüche des durchschnittlichen Internetnutzers sind heute immens hoch. Die Gewohnheit auf hochwertigen Webpräsenzen stets viele Animationen und Grafiken vorzufinden, haben Websites schwerfällig werden lassen.
Besonders Unternehmenswebsites, die als Visitenkarte im Web dienen, sollen nicht nur funktionieren, sondern auch etwas her machen. Dabei ist es aus Sicht der Nutzer erst einmal zweitrangig, ob das Design der Seite ansprechend ist. Die optisch ansprechendste Website ist überflüssig, wenn der Nutzer wegen zu langer Ladezeiten sofort wieder abspringt. Ist die Ansicht der Website für Nutzer auf mobilen Endgeräten eine Zumutung oder es wird nicht das gefunden, wonach gesucht wird, hilft auch ein ansprechendes Design nicht weiter. Bereits hier beginnt nachhaltiges Webdesign aus funktionalen Gründen. Ein schlankes Webdesign kommt der User-Experience entgegen und ist gleichzeitig umweltfreundlich.
Reduce - Reuse - Recycle
Mit Tools wie Matomo oder Google Analytics, lassen sich die Pfade und häufig besuchte Seiten von Nutzern ihrer Website gezielt analysieren. Zeigt sich hier beispielsweise, dass ein Großteil der Nutzer Kontakt mit Ihrem Unternehmen aufnehmen möchte, können Sie wichtige Kontaktinformationen bereits auf der Startseite unterbringen. So liefern Sie Nutzern die gesuchte Information nicht nur schneller, sondern sparen auch unnötigen Datenverkehr.
Wie bereits erwähnt, haben sich Nutzer sehr an aufwendige Animationen und grafischen Content gewöhnt, aber wie viele Videos und Bilder braucht es wirklich?
Wer schon einmal mit seinem Smartphone dem Edge-Empfang in ländlichen Regionen zum Opfer gefallen ist, wird Ihnen für optimiertes Bildmaterial danken. Die Programmierung des sogenannten Lazy loading ermöglicht eine intelligente Bildausgabe, die grafische Elemente erst dann lädt, wenn der Nutzer den entsprechenden Bereich der Seite erreicht. Weiterhin können abhängig vom Endgerät der Nutzer Bilder in verschiedenen Größen geladen werden. Auch der mittlerweile weit verbreitete Dark Mode ist eine Möglichkeit seine Website umweltfreundlicher zu gestalten. Ein schwarzer Hintergrund verbraucht wesentlich weniger Strom als ein weißer.
Generell sollte bei der Entwicklung der eigenen Internetpräsenz auf eine einheitliche Design- und Formsprache geachtet werden. Wiederholende Muster helfen nicht nur dem Wiedererkennungswert der Seite, sondern sparen bei der Frontend-Entwicklung viel Code und somit viel Zeit. Mit der Block-Element-Modifier Methodik, kurz BEM, lässt sich der Code entsprechend in Blöcke und darin bestehende Elemente strukturieren, die durch Modifier verändert werden können. So können bestimmte Teile wiederverwendet werden, was nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen spart.
Green Hosting
Ein anderer Ansatz greift dort, wo Datenverkehr geschieht - auf dem Server. Wie kann man das hier anfallende Hin- und Herschieben von Bits ökologisch gestalten? Es gibt viele Hosting-Anbieter, doch nur wenige arbeiten bisher mit Ökostrom oder effizienten ökologischen Kühlsystemen. Amazon AWS beispielsweise deckt nach eigenen Angaben 100% seiner Infrastruktur durch erneuerbare Energien und verspricht einen geringeren Energieverbrauch durch den Einsatz von Cloud Hosting.
Nutzer als Wegbereiter
Green Hosting mag der erste Schritt hin zu einem klimaschonenden Internet sein, allerdings muss auch ein Umdenken bei den Nutzern des WWW stattfinden. Unser Zugang zum Internet ist oftmals für den Nutzen, den wir daraus ziehen, überdimensioniert, ob stromfressende Arbeitsrechner oder hochmoderne Smartphones, die immer schneller werden und Jahr für Jahr von neuen Top-Modellen abgelöst werden. Was braucht es um barrierefrei, ohne Einschränkungen surfen zu können und was ist einfach überflüssig? So wie wir versuchen auf Plastik oder fossile Brennstoffe zu verzichten, sollten wir auch auf überflüssige Rechenleistung verzichten.
Allerdings kann bereits jeder mit einem kleinen Klick beginnen. Der Bostoner Mark Ontkush hat eine interessante Rechnung aufgestellt, die verblüfft. Hierbei ging es um die Website von Google. Diese wird täglich über 200 Millionen Mal aufgerufen, größtenteils im hellen Modus und nicht im dunklen Modus. Würden alle Nutzer die Website von Google auf den dunklen Modus umstellen, so könnten (selbst mit korrigiertem Ergebnis) 600 Megawatt-Stunden im Jahr gespart werden, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 150 Haushalten entspräche.
Wo fangen wir an?
Auf diese Frage gibt es eigentlich nur eine Antwort: Überall! Natürlich ist es nicht zu leugnen, dass das Internet oftmals eine umweltverträglichere Alternative darstellt, die meisten Meetings beispielweise können durch Anwendungen wie Microsoft Teams oder Zoom wesentlich umweltfreundlicher durchgeführt werden als sie es in Zeiten des ewigen im Stau Stehens und Nachtankens noch waren. Das Ziel sollte jedoch klar sein: Besser werden als wir es noch gestern waren. Ob Hoster, Websitebetreiber oder potenzieller Nutzer: Bereits mit wenig Aufwand lässt sich ein effektiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.
Von Konzeption, über Gestaltung, Umsetzung und Vermarktung setzt GAL Digital seit Jahren auf den sinnvollen Einsatz möglichst effizienter Technologien und Arbeitsweisen. Unsere Digitalagentur setzt Ihre Wünsche entsprechend um und liefert Ihnen zeitgemäße Websites mit modernem Design.